
Die Mach-Rakete bei einem Test
21-Jähriger baut neuartige Raketen für die US Army
Mach Industries hat einen Auftrag der US Army bekommen, einen neuartigen Senkrechtstart-Marschflugkörper (Vertical Takeoff - VTO) zu entwickeln. Das wurde nun im Rahmen einer Presseaussendung des US-Start-ups bekannt gegeben. Das System nennt sich Strategic Strike.
Hinter Mach steht der 21-jährige Firmengründer Ethan Thornton. Gebaut werden soll Strategic Strike in einer knapp 11.000 Quadratmeter großen Fabrik in Huntington Beach, Kalifornien, wo sich auch Machs Hauptsitz befindet, so Thornton.
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Der Auftrag wurde demnach schon im 3. Quartal 2024 erteilt. Erste Tests wurden Mitte Jänner 2025 durchgeführt. Derzeit werden Techniken entwickelt, damit das Zielerfassungssystem mithilfe von Sensoren und Künstlicher Intelligenz auch in Umgebungen ohne GPS und Kommunikationsanbindungen operieren kann. Das ist wichtig, da auf Schlachtfeldern immer häufiger GPS-Jammer genutzt werden, damit Lenkwaffen ihre Ziele verfehlen.

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Strategic Strike
Die Strategic-Strike-Rakete hat eine Reichweite von mindestens 290 Kilometern und kann einen Sprengkopf mit mehr als 10 kg Gewicht transportieren. Ziel ist es, ein System zu entwickeln, das die Reichweite des High Mobility Artillery Rocket System (HIMARS) hat, die Geschwindigkeit eines Marschflugkörpers erreicht und die Durchschlagskraft einer Hellfire-Rakete aufweist. Genauere Angaben, etwa zu Geschwindigkeit, wurden vorerst nicht gemacht.
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„Das Hauptziel von Strategic Strike ist der Start außerhalb der Reichweite feindlicher Radargeräte, wodurch die Wahrscheinlichkeit einer Entdeckung verringert und die Überlebenschancen des Teams erhöht werden“, heißt es in der Presseaussendung.
Kompakter als HIMARS
HIMARS erreicht mit ATACMS eine maximale Reichweite von ebenfalls rund 300 Kilometer. Der Sprengkopf wiegt aber mindestens 160 Kilogramm und erfordert eben einen HIMARS-Truck zum Starten.

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Das Leergewicht von HIMARS liegt etwa bei rund 13,5 Tonnen. Das Fahrzeug ist darum schwerfällig. Im Vergleich zu HIMARS ist Strategic Strike vor allem deutlich kompakter, flexibler und deutlich mobiler.
Der neue Senkrechtstarter kann vergleichsweise einfach auch in unwegsames Gelände gebracht oder in urbanen Gebieten versteckt werden. Die Rakete könnte etwa auf der Ladefläche eines Geländewagens mitgeführt oder von einem Lastenroboter getragen werden, der die Soldaten begleitet.

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Weil die Rakete vertikal startet und keine Abschussrampe benötigt, kann sie bei Bedarf einfach abgeladen werden - so ähnlich, als würde man eine Quadcopter-Kamikazedrohne starten. Durch die hohe Reichweite und die kleine Größe, verglichen mit üblichen Marschflugkörpern, können Bodentruppen so unbemerkt Angriffe auf Prioritätsziele starten. Dazu zählen etwa Feuerleitradare für die Luftabwehr oder ein strategischer Bomber auf einem Flugfeld.
Für Flächenangriffe ist Strategic Strike nicht vorgesehen. Um die hohe Reichweite und kompakte Größe zu vereinen, wurde eben der Gefechtskopf auf etwa 10 kg beschränkt. Das entspricht grob der Durchschlagskraft der Luft-Boden-Rakete AGM-114 Hellfire. Die fliegt, je nach Version, aber nur maximal 11 Kilometer weit.

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